100 Jahre Reit- und Fahrverein Ahlen
1925: „Am 12. Februar 1925 lud Josef Geisthövel-Pellengahr einige für die Zucht und den Reitsport interessierte Männer ins Lokal B. Münstermann … zusammen zwecks Gründung eines Zucht-, Reit- und Fahrvereins. Es wurden dann am 1. März 1925 alle Bauern eingeladen, die an der Förderung der Pferdezucht und an der Ertüchtigung unserer Jugend im Sattel interessiert waren.“ (Auszug aus der Chronik „25 Jahre Zucht-, Reit- und Fahrverein Ahlen“)
35 Mitglieder gründeten den Zucht-, Reit und Fahrverein Ahlen. Erster Vorsitzender wurde Josef Geisthövel-Pellengahr, zweiter Vorsitzender Theodor Friedhoff, Schriftführer und Kassierer Willi Wember, Stellvertreter Heinrich Schulze Rötering, Beisitzer Heinrich Sprenker und Bernhard Schulze Geisthövel. Erster Reitlehrer wurde Coni Siegmann, blieb es bis 1950.
Erstes Turnier: 1927 auf den Wiesen bei Quante
Erste große Erfolge: 1930 Gewinn der Provinzialstandarte gegen die 25 besten Vereine Westfalens beim Provinzialturnier in Hamm. Die erfolgreiche Mannschaft auf dem Foto bei der Siegerehrung: Theodor Hesselmann, Aloys Geisthövel-Pellengahr, Peter Wißling und Hubert Geisthövel-Pellengahr. Darüber hinaus siegten die Ahlener Reiter im Kampf um die Kreisstandarte Beckum bis 1939 allein sieben Mal.
1949: Am 4. September erstes Turnier nach dem Zweiten Weltkrieg. 55 Pferde gingen in elf Prüfungen an den Start. Höhepunkt: Die Präsentation der Olympia-Dressurprüfung durch Willi Schultheis, den späteren achtmaligen Gewinner des Deutschen-Dressurderbys.
1950: Vom 29. April bis 1. Mai feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen
1958: Bau der 20x40 Meter großen Reithalle mit 17 Boxen an der Walstedder Straße, der ersten im Kreis Beckum. Am. 1. Juni wurde die Einweihung mit einem großen Umzug vom Markt „zu Quante raus“ gefeiert. Die Mitgliederzahl stieg sprunghaft – schon kurze Zeit später hatte der Verein 40 jugendliche Reitschüler. An dem Bau beteiligten sich aktiv die Mitglieder der Schützenvereine „Gemütlicher Westen“ sowie „Alt- und Neuahlen“. Seitdem finden ihre Schützenfeste in der Reithalle statt.
1970: Auf das traditionelle Abholen der erfolgreichen Teilnehmer an den Kreismeisterschaften – diesmal in Oelde – von der Stadtgrenze wurde erstmals verzichtet. Die Begründung: „Es ist keine Attraktion mehr, wenn in sechs Jahren fünfmal die Kreismeisterschaft mit nach Ahlen gebracht wird.“
1974: Beteiligung an dem großen Jubiläumsumzug 750 Jahre Stadt Ahlen
1975: Rechtzeitig zum 50. Jubiläum gewann der Verein einmal mehr die Kreisstandarte des Kreisreiterverbandes Beckum.
1977/78: Ausbau der Reithalle auf 20x60 Meter und der Stallungen auf gut 30 Boxen
1978: Beim Verbandsturnier waren die Ahlener Gastgeber erfolgreich: Sie holten sich die im Vorjahr an den Reiterverein Stromberg-Oelde-Geisterholz verlorene Kreisstandarte zurück.
1980: Mit 309 Mitgliedern hat die Mitgliederzahl eine neue Hunderterschwelle überschritten.
1981: Beim traditionellen Mai-Turnier gingen bei 1400 Nennungen über 550 Pferde an den Start – fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die „Glocke“ kommentierte begeistert: „Prima Organisation, prima Wetter, prima Leistungen – Reitervolk war mit Wochenende in Ahlen zufrieden.“
1983: Fest zum 25-jährigen Bestehen der Reithalle. Ausführlicher Bericht in der „Ahlener Volkszeitung“ über die Veranstaltung unter der Überschrift „Mit großer Eigenleistung Mensch und Tier ein Zuhause geschaffen“.
Meisterschaften: In den 1970er- und 1980er-Jahren feierten die Aktiven des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Ahlen herausragende Erfolge.
1977 Günther Lange mit „Welfenprinz“ deutscher Juniorenmeister in der Vielseitigkeit
1978 Günther Lange Dritter bei der deutschen Juniorenmeisterschaft
1985 Martin Förster Dritter bei der deutschen Juniorenmeisterschaft in der Vielseitigkeit
1989 Christine Heidelberg deutsche Meisterschaft im Vierkampf mit der Mannschaft des Kreisreiterverbandes Warendorf
1989 Tanja Lodenkemper Zweite bei der deutschen Meisterschaft für Ponys in der Vielseitigkeit
1989 Tanja Lodenkemper mit „Micado“ Europameisterin mit der deutschen Pony-Mannschaft in der Vielseitigkeit
1989 Alexandra Lodenkemper mit „Viola“ westfälische Vizemeisterin in der Vielseitigkeit
1989 Martin Förster Europameister mit „Tameloh“ mit der deutschen Mannschaft der jungen Reiter in der Vielseitigkeit
1994/95: Erweiterung der Boxen durch den Bau des neuen Außenstalls
1995: Feierlichkeit zum 70jährigen Bestehen des Vereins am 28. Oktober mit einem zweistündigen Programm in der Reithalle
2008: Umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten an der Reitanlage, Abschluss mit einem Tag der offenen Tür (Motto: „Pferde-Stärken“)
2020/21: Gezielte Investitionen zur Modernisierung der Infrastruktur: Erneuerung der Heizungsanlage, Anschaffung des neuen Springparcours, Pflasterung des Hofbereichs, Beregnungsbrunnen für die Außenplätze und Neugestaltung des Dressurvierecks.
2022: Fertigstellung der Führanlage
2025: Am 17.-18. Mai großes Jubiläumsturnier „100 Jahre Reit- und Fahrverein Ahlen“ mit Prüfungen bis zur Klasse S