Großes Reit- und Springturnier zum 100. Geburtstag
Reiterverein Ahlen feiert Jubiläum
Ahlen. Der Ahlener Reit- und Fahrverein feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: seinen 100. Geburtstag – mit dem großen Reit- und Springturnier am 17./18. Mai. Im Mittelpunkt steht diesmal die Dressur. „Wir haben erstmals eine Dressurreiterprüfung der Klasse S und zwei M-Dressuren ausgeschrieben“, teilt Vorsitzender Jochen Dornseifer mit. Ein weiterer Höhepunkt werde die erste Wertungsprüfung zum Sparkassen-Dressurpokal des Kreisreiterverbandes Warendorf sein.
Darüber hinaus stehen in der grünen Saison zwei Veranstaltungen speziell für junge Reiterinnen und Reiter auf dem Programm. Der erste sogenannte WBO-Tag findet am 26. April statt, der zweite folgt im Herbst. „Die Nachwuchsförderung liegt uns ganz besonders am Herzen“, so Dornseifer, „seit Anfang an. Sie war ja bekanntlich auch die Initialzündung zur Vereinsgründung vor nunmehr 100 Jahren.“
Zum 1. März 1925 lud der spätere erste Vorsitzende Josef Geisthövel-Pellengahr „alle Bauern ein, die an der Förderung der Pferdezucht und an der Ertüchtigung unserer Jugend im Sattel interessiert waren“. An diesem Tag gründeten 35 Mitglieder den Zucht-, Reit und Fahrverein Ahlen, der bereits zwei Jahre später „auf den Wiesen bei Quante“ sein erstes Turnier veranstaltete. Der Verein machte sich schnell einen Namen: Vor allem 1930 mit dem Gewinn der Provinzialstandarte gegen die 25 besten Vereine Westfalens beim Provinzialturnier in Hamm.
Darüber hinaus siegten die Ahlener Reiter im Kampf um die Kreisstandarte Beckum allein bis 1939 sieben Mal.
Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben war 1958 der Bau der Reithalle an der Walstedder Straße, der ersten im damaligen Kreis Beckum. Am 1. Juni wurde die Einweihung mit einem großen Umzug vom Markt „zu Quante raus“ gefeiert. Die Mitgliederzahl stieg sprunghaft – schon kurze Zeit später hatte der Verein 40 jugendliche Reitschüler.
Selbst bei deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften feierte der Ahlener Verein große Erfolge. So wurde Günther Lange mit „Welfenprinz“ 1977 deutscher Juniorenmeister in der Vielseitigkeit, Tanja Lodenkemper mit „Micado“ 1989 Europameisterin mit der deutschen Pony-Mannschaft in der Vielseitigkeit, Martin Förster 1989 Europameister mit der deutschen Mannschaft der jungen Reiter in der Vielseitigkeit und Christine Heidelberg 1989 deutsche Meisterschaft im Vierkampf mit der Mannschaft des Kreisreiterverbandes Warendorf (Fotos von ihrer deutschen Meisterschaft liegen nicht vor). In der Vielseitigkeit ebenfalls erfolgreich war Alexandra Lodenkemper: Sie wurde 1989 mit „Viola“ westfälische Vizemeisterin.